Selbst keine Schönheit – wie Kaiser Karl VI. trocken anmerkte – gelang es Rosalba Carriera zeitlebens mit ihren perlfarbenen Pastellen voll samtener Weichheit den Geschmack ihrer Zeit zu treffen. Mit ihren Werken bezauberte sie ganz Europa, so dass der französische Kunsthändler Pierre-Jean Mariette sogar ein Sonett auf sie verfasste und darin ihre Talente pries: Witz und Verstand, Bildung und Geschmack.

Rosalba Carriera, 1675 in Venedig geboren, sprach fließend Französisch, war überaus belesen, beherrschte die elegante Konversation und konnte prächtig Violine spielen. Nachdem sie bereits mit 14 Jahren Malunterricht erhalten hatte, entdeckte und perfektionierte sie schließlich die Technik der Pastellmalerei. Instinktiv erkannte sie, dass die hellen, pudrig trockenen Farben sich hervorragend eigneten, den verspielt lockeren Zeitgeist des Rokoko einzufangen. Somit verwundert es nicht, dass zu ihren Auftraggebern Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, der dänische König Friedrich IV. und der französische König Ludwig XV. gehörten. Und Nicolini schrieb schon 1703 schwärmerisch an die Meisterin: „Welch Glück für einen Maler, der eine solch virtuose Wetteiferin der Künste zur Ehefrau hätte.“

Termin: Freitag, 21.04.2023, 9.30 -11.30 Uhr

Ort: Gemeindesaal St. Antonius, Fuggerstraße 31, 71522 Wablingen

Referentin: Ulla Katharina Groha M.A., Kunsthistorikerin, Museumspädagogin

Kosten: 8 €, (Kleingruppenzuschlag 2 € bei weniger als 15 Personen)

Anmeldung: online unter keb-rems-murr.de oder per Mail: keb.rems-murr@drs.de, Tel.: 07151 959 67 21 bis 04.04.2023

Veranstalter: keb Rems-Murr